Damit spielt er auf die Anlagemodelle „Exporo Bestand“ und „Exporo Finanzierung“ an. Beim ersten Ansatz beteiligt man sich an ausgewählten Bestandsimmobilien und profitiert von Ausschüttungen aus den Mieteinnahmen und Wertsteigerungen der Objekte. Ab einer Mindestanlagesumme von 1.000 Euro werden jährliche Renditen von drei bis sechs Prozent zugesichert. Wer sich für „Exporo Finanzierung“ entscheidet, beteiligt sich investorengleich an ertragsstarken Immobilienprojekten wie dem Bau neuer Wohnanlagen und der Sanierung von Gewerbeobjekten. Für die Beteiligung an diesen Investments mit kurzer Laufzeit und einer Jahresverzinsung von vier bis sechs Prozent reichen schon 500 Euro.
Ein Ende der Erfolgsgeschichte von Exporo ist nicht absehbar, weil die Immobilienpreise aufgrund fehlender Anlage-Alternativen weiter in die Höhe schießen und Investments in dieser Assetklasse noch attraktiver werden.
Wie vorher schon das Institut der deutschen Wirtschaft hat nun auch das Hamburger Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (Gewos) eine weitere Verteuerung von Häusern und Wohnungen registriert – und das nach einem schon zehn Jahre andauernden Immobilienboom. Laut Gewos setzte sich der Preisanstieg im dritten Quartal 2019 ungebremst fort. Demnach verteuerten sich Eigentumswohnungen im Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent auf durchschnittlich 2.030 Euro je Quadratmeter. In Hamburg, Berlin, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf stiegen die Angebotspreise für Wohnungen sogar um 9,0 Prozent. Auch die Häuserpreise kannten Gewos zufolge nur eine Richtung: nach oben. So verteuerten sich Eigenheime im dritten Quartal 2019 um 7,4 Prozent auf im Schnitt 2.670 Euro je Quadratmeter. In den sieben größten Städten kosteten Häuser durchschnittlich 6.100 Euro je Quadratmeter, während Häuser in den ostdeutschen Landkreisen schon für 1.500 Euro je Quadratmeter zu haben waren. Die Gewos-Zahlen beruhen auf der Analyse von dreißig Jahre alten Immobilien in mittlerer Lage und Ausstattung, die auf dem Onlineportal Immobilienscout24 angeboten wurden.
Wie das Statistische Bundesamt ermittelte, legten die Preise für Immobilien in den Jahren zwischen 2008 und 2018 um fast 50 Prozent zu. Seit 2015 hat sich der Boom noch beschleunigt und erfasst selbst dünn besiedelte Gegenden. Der Grund ist schnell genannt: In Zeiten niedriger Zinsen, wie sie die Europäische Zentralbank (EZB) vorgibt, pumpen Anleger Milliarden in den Immobilienmarkt. Während in früheren Zeiten auf turbulente Hochphasen im Immobiliensektor oft ein Abschwung folgte, rechnen Experten mit einem solchen diesmal noch lange nicht. Stefan Mitropoulos von der Landesbank Helaba hält die Nachfrage nach Immobilien für außerordentlich robust und sagt: „Ich sehe keine Rezession und schon gar keine, die ein Sinken der Immobilienpreise auslösen könnte.“
Das deckt sich voll und ganz mit der Markteinschätzung von Simon Brunke, dem Vorstandschef der Exporo AG. Im August letzten Jahres widersprach er alarmistischen Warnungen vor einer Immobilienblase. Crowd-Investoren beruhigte er: „Aus unserer Sicht zeichnet sich kein Abebben des starken Immobilienmarktes ab. Sollten dennoch unvorhersehbare, externe Faktoren den Einbruch des Immobilienmarktes zur Folge haben, muss dies nicht zwingend zu Beeinträchtigungen für einzelne Immobilienprojekte führen.“ Selbst im Falle eines Abschwungs seien die Auswirkungen in Ballungszentren mit Wohnungsmangel und gleichzeitigem Bevölkerungswachstum kaum spürbar und Immobilienprojekte deshalb auch nicht gefährdet. Darüber hinaus investierten Exporo-Anleger in ganz unterschiedliche Assetklassen wie Wohn-, Büro- und Gewerbeimmobilien sowie in Pflege-, Hotel- und Kita-Immobilien. Die vielgestellte Frage nach der Dauer des Booms beantwortete Brunke so: „Bei Immobilien wird es, wie in jedem Markt, Aufs und Abs geben: Die ewige Hausse gibt es nicht. Mit digitalen Immobilieninvestments hat sich aber das Angebot, wie Immobilien finanziert werden können und wie in Immobilien investiert werden kann, nachhaltig geändert. Gerade in einer Abschwungphase käme es darauf an, Objekte sehr genau zu prüfen und Kosten gering zu halten – genau das, was wir immer tun.“
Auf die penible Vorprüfung der beworbenen Immobilienprojekte legt der Crowdinvesting-Anbieter mit Sitz in der Hamburger HafenCity großen Wert. Nach eigenen Angaben landen bei der Exporo AG wöchentlich 20 bis 25 Anfragen zur Projektfinanzierung, von denen es aber nur ein bis zwei Projekte auf die Plattform schaffen. Die „Due Diligence“ habe dabei einen hohen Stellenwert. So prüfe man bei den gewünschten Finanzierungen via Crowdinvesting die gleichen Daten wie eine mit Fremdkapital finanzierende Bank. Bei dem norddeutschen Finanzdienstleister arbeiten allein mehr als 40 erfahrene Immobilienexperten, die alle Finanzierungsprojekte und Bestandsobjekte auf „Herz und Nieren“ prüfen. Dabei richten sie ihren Blick auf die Seriosität der handelnden Personen sowie den Finanzbedarf, das Marktumfeld und das Renditepotenzial.
Exporo-Mitgründer Björn Maronde versichert, dass sich Anleger auf die umfassenden Projektinformationen seines Hauses verlassen können. Dennoch rät er jedem, der sein Geld sinnvoll anlegen will, sich zusätzlich zu informieren. „Das gehört zu unserem Credo und ist auch ein Trend, dem Crowdinvesting Raum gibt: sich selbst informieren und selbst entscheiden“, unterstrich er in einem Interview. „Und wichtig ist die Diversifikation, die Streuung von Investments auf unterschiedliche Anlageklassen und nicht alles auf eine Karte zu setzen. Man sollte seinen eigenen Finanzradius kennen.“